25 Jahre KiJA Kärnten
KiJA Kärnten blickt auf 25 Jahre Einsatz für Kinderrechte zurück
Foto: LPD/Helge Bauer
Bundespräsident Alexander Van der Bellen wies in seiner Festrede auf die Kinderrechtskonvention hin, die vor genau 29 Jahren seitens der UN beschlossen wurde. "Kinder sollen zur vollen und harmonischen Entfaltung ihrer Persönlichkeit in einer Familie und umgeben von Glück, Liebe und Verständnis aufwachsen steht es dort fast poetisch geschrieben", erklärte der Bundespräsident. 2011 wurden besonders wichtige Kinderrechte zudem in einem eigenen Bundesverfassungsgesetz festgeschrieben. Doch obwohl Kinderrechte somit doppelt verbrieft seien, so wüssten wir, dass nicht jedes Kind über das Glück verfüge, dass seine Rechte an jedem Ort und zu jeder Zeit gewahrt blieben, so Van der Bellen. "Wo Recht besteht, kann Recht gebrochen werden", sagte der Bundespräsident. Daher sei die Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft auch so wichtig. "Die Stimme für die Kinder wird auch zukünftig gebraucht. Ich wünsche ihnen, geschätzte Astrid Liebhauser, und ihrem Team für die Zukunft Ausdauer, viel Kraft, Zielstrebigkeit und Herz", so der Bundespräsident.
Foto: LPD/Helge Bauer
Landeshauptmann Peter Kaiser erklärte in seinen Grußworten, 25 Jahre Kärntner Kinder- und Jugendanwaltschaft sei ein besonderer Grund zu gratulieren. Nach dieser Zeit könne man Zwischenbilanz ziehen und müsse vor allem die Gegenwart betrachten, so Kaiser. "Können wir behaupten, dass im Sinne der Kinderrechtskonvention bereits alles erfüllt ist?", fragte Kaiser und wies auf bestehende Missstände hin, etwa bei der Abschiebung von minderjährigen Jugendlichen, die sich in Lehre befinden oder armutsgefährdeten Kindern.
Bezugnehmend auf die aktuelle Diskussion über eine Kompetenzbereinigung zwischen Bund und Ländern versicherte der Landeshauptmann, man werde von Kärnten aus keine Verschlechterungen bezüglich der Rechte von Kindern in quantitativer oder qualitativer Form hinnehmen. Vielmehr seien diese in einer 15a-Vereinbarung zu festzuschreiben. "Es geht um unser Gefühl, das wir in uns tragen, wenn es um unsere Zukunftsträgerinnen und Zukunftsträger geht. Wir wollen ihnen eine Perspektive nach vorne geben und der Kinder- und Jugendanwaltschaft den hohen Stellenwert zusprechen, den sie verdient", erklärte Kaiser.
Foto: LPD/Helge Bauer
Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner betonte, das 25-Jahr-Jubiläum sei etwas ganz Besonderes. Die wertvolle Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft habe auch dunkle Kapitel bearbeitet und zeichne für Projekte verantwortlich, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Die "KiJA" gebe zudem wichtige Anregungen, stelle Forderungen und äußere Wünsche. "Ich möchte mich für ihre bisherige Arbeit, auch stellvertretend für alle Kinder, Jugendlichen und deren Familien, und bereits heute für die nächsten 25 Jahre bedanken", erklärte Prettner.
Foto: LPD/Helge Bauer
In ihren Begrüßungsworten bedankte sich Kinder- und Jugendanwältin Astrid Liebhauser für das zahlreiche Erscheinen der Gäste. Es sei der Kinder- und Jugendanwaltschaft immer wichtig gewesen, zu zeigen, dass Kinder Rechte haben und eigene Persönlichkeiten seien. "Wir wollen Kinder stark für die Welt und ihre Herausforderungen machen. Wir wollen weiterhin Kinderrechte dort einfordern, wo sie zu wenig beachtet werden", so Liebhauser, die sich bei allen für die gute Zusammenarbeit bedankte.
Foto: KiJA Kärnten
Den Festvortrag im Rahmen des Jubiläums hielt Volksanwalt Günther Kräuter. Er referierte zum Thema "Einbeziehen, Schützen, Fördern…(k)ein Kinderspiel!"
Unter den Gästen des Festakts waren unter anderem Landtagspräsident Reinhart Rohr, der zweite Landtagspräsident Jakob Strauss, die Bürgermeister Silvia Häusl-Benz und Ferdinand Vouk, Bezirkshauptfrau Claudia Egger-Grillitsch, ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard, Bildungsdirektor Robert Klinglmair, Landesamtsdirektor Dieter Platzer sowie zahlreiche Kooperationspartner und Wegbegleiter der KiJA Kärnten.
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten ist seit 1. Jänner 1993 als Ombudsstelle des Landes Kärnten zur Wahrung der besonderen Belange und Interessen von Kindern und Jugendlichen eingerichtet. Sie fungiert als unabhängige Vertretung, Beratung und Begleitung für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebensphasen. Die gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben der "KiJA" reichen von der Einzelfallarbeit, über kinder- und jugendrelevante Themenarbeit und Projekte bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit für Kinderrechte. Durchschnittlich bearbeitet die KiJA 360 neue Einzelfälle pro Jahr.
Fotos: LPD/Helge Bauer bzw. KiJA Kärnten
Vielen Dank an alle vor und auf der Bühne für diese gelungene Veranstaltung!